In den vergangenen Monaten gab es viele Phasen von Entbehrung oder auch den Verlust von Selbstverständlichem! Was einst so selbstverständlich war habe ich dadurch erst richtig wieder zu schätzen gelernt! Die Gemeinschaft im Verein, Sitzungen und Versammlungen nicht mehr über Internet, sondern wieder gemeinsam an einem (großen – wegen den Regeln!) Tisch! Jede und Jeder kann hier wohl mitfühlen.
Was ich die letzten Monate aber auch noch schätzen gelernt habe, sind die vielen Un- und Wildkräuter, die sich diesen Sommer in meinen Garten breit gemacht haben! Teilweise durch ausgebrachten Samen – teilweise aber auch von ganz von allein! Ich habe jetzt wieder eine Vielfalt an Schmetterlingen und Insekten im Garten – hab vorher gar nicht richtig registriert, dass mir das fehlte! Wenn ich durch den Garten laufe, dann bück ich mich immer noch oft und will das „Unkraut“ sozusagen „reflexartig“ rausziehen – halte dann aber inne und denke: Nein, das machst du jetzt nicht – du freust dich doch an den vielen Insekten!
Auch hier gilt: man lernt es erst schätzen, wenn es nicht mehr da ist! Von daher wird zukünftig mein Garten immer etwas „verwildert“ und mit „Unkräutern“ besetzt aussehen – zwar alles in Maßen – aber so wie früher, jedes „Unkraut“ rausgerupft – so wird es bestimmt nicht mehr sein! Dafür schätze ich die Vielfalt an Insekten, Vögeln, kleinen Tieren aber auch die Wildpflanzen wieder viel zu arg!
Ich pflege also nicht nur die Gemeinschaft mit den Vereinsmitgliedern – ich pflege auch die Gemeinschaft mit Wildkräutern und Insekten! 😊
In diesem Sinne:
Ab und zu mal was stehen lassen – und abwarten, was blüht und wie es blüht! Wir brauchen nicht nur uns Menschen – wir brauchen auch den Rest dazu!
Margot Müller
1. Vorsitzende Bezirksverband der Gartenfreunde Ludwigsburg e.V.