Chronik des Vereins

1947 – Ein Stück Land zu besitzen oder wenigstens bearbeiten zu dürfen, war schon immer der Wunsch vieler Menschen. Die Militärregierung vom Württemberg/Baden hatte unter anderem ein Gesetz (Nr. 65) erlassen, darin hieß es, dass in allen Gemeinden Gärten und Land für heimatlos gewordene und entwurzelte Menschen geschaffen und bereitgestellt werden müssen.

Dies war Grund genug für die damaligen Flüchtlingsobmänner und ortsansässigen Interessenten, sich Gedanken zu machen, eine Siedler- und Kleingärtnergruppe zu gründen und die Gemeinde-verwaltung zu bitten, Land zur Verfügung zu stellen Am 9. März 1947 fand die  Gründungsversammlung im Gasthaus „Zum Hirsch“ in Oberkochen statt.

Erschienen waren etwa 85 Personen, von denen bereits vorher 23 Personen ihre Mitgliedschaft bekundet hatten, und in kurzer Zeit weitere 43 Aufnahmen gemeldet werden konnten auch der damalige Bürgermeister, Herr Eber, war anwesend und sagte seine tatkräftige Unterstützung bei der Beschaffung von Land zu. Er empfahl jedem Interessierten, doch Mitglied in dem neuen Verein zu werden. Am 13. August 1947 hatte die Militärverwaltung der US-Army in Aalen ihr Einverständnis zur Gründung einer lokalen Gruppe für Siedler und Kleingärtner erteilt. Der Verein der Gartenfreunde Oberkochen wurde im März 1947 unter dem Namen „Ortsverein der Siedler und Kleingärtner“ gegründet.

Erst zwei Jahre später erfolgt die Angliederung an die Bezirksgruppe in Aalen und an den Landesverband der Siedler und Kleingärtner Württemberg/ Baden. Die Gründung des Vereins erfolgt in einer Zeit großer Not. Die Mitgliederzahl stieg rasch an, denn viele Menschen bemühten sich, ein Stück Land zu bekommen, um darauf Gemüse und Obst anbauen und ernten zu können, damit der Lebensunterhalt für die eigene Familie gesichert war und das Nahrungsangebot etwas erweitert werden konnte. Viele Mitbürger aus den Wohngebieten Sonnenberg- und Weingartenstraße sowie Brunnenhalde und Zeppelinweg traten dem Verein bei.

Wie in früheren Aufzeichnungen nachgelesen werden kann, ist der Verein von 1947 bis 1962 immer auf der Suche nach Grabland für Kleingärten gewesen. Das erste Gartenland hat die Gemeinde im „Bühl“ beim evangelischen Friedhof an den Verein verpachtet. Dieses Gelände war viel zu klein, um die große Nachfrage nach einem eigenen Garten zu erfüllen. Deshalb musste weiteres Gartenland hinter der Firma Oppold in Pacht genommen und an die Interessenten verteilt werden. Später ist ein weiteres Gartengelände bei der Firma Schmid und in der Nähe des Kaltwalzwerkes sowie im „Langert“ dazugekommen. Doch immer wieder ging dem Verein im Ortsgebiet Gelände verloren, das von der sich ausweitenden Industrie und dem enorm angewachsenen Wohnungsbau beansprucht wurde. Daraufhin suchte die Vereinsleitung, in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung, nach einer Lösung, dem Verein Gartengelände auf Dauer zu beschaffen. Im damals amtierenden Bürgermeister Bosch hatte man einen Freund und Förderer des Kleingartenwesens in der aufstrebenden Gemeinde Oberkochen gefunden.

Um dann schließlich an dem heutigen Standort eine Dauergartenanlage zu erstellen. Die Zahl der Mitglieder und Pächter nahm weiter zu, so dass man die ursprüngliche Anlage von 1967 schon 1986 nochmals erweitern musste. Heute zählt der Verein knapp 150 Mitglieder, die sich nicht nur für Haus und Garten interessieren, sondern auch am gesellschaftlichen Leben der Stadt teilnehmen.

Heute befinden sich 64 Gartenparzellen in der Gartenanlage „Untere Wiesen“ samt einem schmucken Vereinsheim. Die Nachfrage nach Parzellen ist ungebrochen, so dass im Moment mehrere Interessenten auf einer Warteliste stehen. Der Verein der Gartenfreunde blickt mit Stolz, aber auch in Dankbarkeit auf 70 Jahre Vereinsgeschichte zurück.

Der derzeitige Vorstand dankt allen, die in der Vergangenheit die Geschicke des Vereins gelenkt und zu seinem Gedeihen beigetragen haben. Geschicke des Vereins gelenkt und zu seinem Gedeihen beigetragen haben.